GBS CIDP PNP
Deutsche Polyneuropathie Selbsthilfe e.V.
Landesverband Sachsen
Bericht und Bilder: Kerstin Brand
Zu unserem Gesprächskreis trafen wir uns am 27.09.2025 um 10.00 in den Räumen der Diakonie Sozialstation in Annaberg-Buchholz. Unser Treffen stand unter dem Thema: "Welche Möglichkeiten gibt es in der Ergotherapie zur Behandlung der Polyneuropathie". Dazu hatte sich die Ergotherapeutin Frau Wendy Nestler bereit erklärt, uns einen Einblick zu geben, über das Gebiet der Ergotherapie allgemein und im speziellen bei Polyneuropathie.
Frau Nestler arbeitet in einer Praxis mit Spezialisierung auf Tiergestützte Therapie und Dyskalkulie Training. Außerdem hat sie schon viele Jahre Berufserfahrung, auch mit Polyneuropathie Patienten.
Was ist Ergotherapie? Ergotherapie ist ein medizinisches Therapieverfahren, das Menschen aller Altersgruppen hilft, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag wieder zu erlangen, zu erhalten oder zu verbessern. Dabei werden spezifische Übungen und Aktivitäten eingesetzt, um Menschen mit physischen und psychischen, kognitiven oder sozialen Einschränkungen dabei zu unterstützen, selbständiger im Alltag, in der Arbeit oder in der Freizeit zu agieren. Ziel ist die Steigerung der Lebensqualität und der gesellschaftlichen Teilhabe.
Wofür wird Ergotherapie eingesetzt? Bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfall oder Multipler Skoliose, bei orthopädischen Erkrankungen z.B. nach Verletzungen, Handoperationen oder bei rheumatischen Beschwerden, bei psychischen Erkrankungen z. B. Depressionen, Angststörungen und Belastungsstörungen, und bei Entwicklungsstörungen von Kindern. Zu Beginn der Therapie erfragt der Therapeut zuerst die individuelle Situation und führt Tests durch, um den Grad der Einschränkung und die persönlichen Ziele zu erfassen. Danach legt der Therapeut das individuelle Therapieprogramm fest.
Je nach Einschränkung werden verschiedene Übungen angewendet. Für einen besseren Stand oder Gang gibt es mit dem Ball oder Terraband Gleichgewichtsübungen, Fußgymnastik oder Koordinationstraining. Zur Verbesserung der Armkraft, Feinmotorik und Koordination wird Ton, Therapieknete oder Körbe flechten angewendet. Außerdem werden thermische Anwendungen wie das Kiesbad oder das Sandbad eingesetzt. Diese werden erwärmt, das entspannt die Muskulatur und anschließend lassen sich Hände oder Füße besser bewegen. Zusätzlich wird mit dem Handtrainer die Kraft verbessert. Die Schulung zu verschiedenen Hilfsmitteln zur Erleichterung bei Alltagsaktivitäten gehört auch zur Therapie. Die Dauer liegt je nach Verordnung zwischen 30-60 Minuten pro Therapieeinheit. Ergotherapie kann vom Haus oder Facharzt verordnet werden.
Frau Nestler hatte natürlich viele Produkte zum Ausprobieren dabei. So konnte wir die Therapieknete, das Kiesbad oder Linsenbad, verschiedene Bälle mit unterschiedlichen Füllungen und Gewicht und die Fußgymnastik testen. Es hat uns allen viel Spaß gemacht und wir waren überrascht, was es doch alles für Möglichkeiten in der Ergotherapie gibt. Vielen Dank an Frau Nestler für den informativen Vortrag.
Im Anschluss daran fand wie gewohnt unsere Gesprächsrunde statt. Wir konnten diesmal einige neue Betroffene bei uns begrüßen. Es gab vor allem Fragen zu Medikamenten und technischen Geräten zur Verringerung von Missempfindungen. Wie beantrage ich eine Reha und wo fahre ich hin? -welche Erfahrungen gibt es? Es wurde daraus ein reger Erfahrungsaustausch. Dadurch hat jeder wieder ein paar neue Informationen mit nach Hause genommen. Vielen Dank an alle, die den Gesprächskreis mit ausgestaltet haben.
Bericht vom Gesprächskreis am 27. September 2025 in Annaberg- Buchholz
Bericht vom 2. Gesprächskreis am 17. September 2025 in Döbeln
Bericht vom 6. Thüringer bundesoffenen GBS-CIDP-Symposium am 10. September 2025 in Gera
Bericht vom 3. Gesprächskreis der Selbsthilfegruppe Zwickau am 21. August 2025 in Zwickau
Bericht von Spenderehrungen am 14. August 2025 in Gotha