GBS CIDP PNP Landesvorstand Sachsen

GBS CIDP PNP

Deutsche Polyneuropathie Selbsthilfe e.V.
Landesverband Sachsen

PEPO Aktuell Sachsen 13/2025

Bericht vom 2. Gesprächskreis am 15. Mai 2025 in Zwickau

Bilder Inge Hartmann, Text Kerstin Brand

Am 15.05.2025 um 14.00 Uhr trafen wir uns zum 2. Gesprächskreis, wie gewohnt in der Scheffelstraße 42 in den Räumen der Kiss Zwickau.

Thema : Was gibt es Neues in der Behandlung bei Polyneuropathie

Da wir zu diesem Thema den Neurologen OA Dr. Hensel vom HBK Zwickau eingeladen hatten, war die Nachfrage groß und unser Raum sehr gut gefüllt.

Zu Beginn gab es eine Begrüßung durch Lutz Brosam und einen kurzen Bericht von der 3-tägigen Teilnahme an der Messe "Therapie" in Leipzig. An unserem Stand konnten wir wieder viele Interessierte und Betroffene beraten und mit unserem Infomaterial versorgen. Dabei ergaben sich viele neue Kontakte.

Danach begann OA Dr. Hensel mit seinen Ausführungen. Er gab zuerst eine kurze Zusammenfassung über:

  • die Ursachen der Polyneuropathie: zum Beispiel Diabetes mellitus, Alkohol, Infektionen wie Borreliose, altersbedingt durch einen Nährstoffmangel, insbesondere Vitamin B12, B1, B6, Folsäure, Autoimmunerkrankungen wie GBS oder CIDP, Medikamente besonders Chemotherapeutika, Schwermetalle, Toxine, oder durch einen Gendefekt erblich bedingte Polyneuropathie.
  • die Diagnostik der Polyneuropathie: erfolgt durch eine gründliche neurologische Untersuchung, Elektromyographie (EMG), Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, MRT, Ultraschall der peripheren Arm und Beinnerven sowie Laboruntersuchungen und ggf. eine Nervenbiopsie
  • die Behandlung der Polyneuropathie: konzentriert sich auf die Beseitigung oder Kontrolle der zugrunde liegenden Ursache, die Linderung der Symptome und die Vermeidung von Komplikationen wie Fußulzera oder Stürzen aufgrund von Muskelschwäche. Dazu werden Medikamente verordnet gegen neuropathische Schmerzen wie Carbamazepin, Gabapentin, Duloxetin, Krankengymnastik oder Ergotherapie, um das Gleichgewicht und die Kraft zu trainieren und die Sensibilität zu verbessern.

Zusätzlich kann die Kneipptherapie die Durchblutung verbessern und für die Ernährung wird mediterrane Kost, Fasten oder die 16:8 Diät empfohlen. Zur ursächlichen Therapie gehört die Verordnung mit Vitaminen und Mineralien, Prednisolon, Immunglobulingabe, Plasmapherese sowie eine gute Einstellung des Diabetes. Da die Erkrankung meist chronisch verläuft, erfordert sie eine lebenslange Behandlung und Betreuung. Die Prognose hängt von der Ursache und dem Ausmaß der Nervenschädigung ab. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene medizinische Versorgung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Anschließend berichtete OA Dr. Hensel, dass bei diabetischer Polyneuropathie sich die Alpha Liponsäure gut bewährt hätte. Sie erhöht die Nervenleitgeschwindigkeit, verbessert den Blutfluss der Nerven und damit die Reizübertragung.

Auch die Antikörpertherapie macht große Fortschritte und wird in Zukunft für die immunbedingten Polyneuropathien zur Verfügung stehen.

Zum Schluss gab es noch eine Fragerunde. Es wurde über Erfahrungen mit dem Medikament Doloridin angefragt und gleichzeitig über eigene positive Erfahrungen dazu berichtet. Es ist ein Nahrungsergänzungsmittel, dass die Nerven unterstützen soll. Es enthält das Vitamin B12, Folsäure und Uridinmonophosphat. Eine Betroffene erkundigte sich über die Hochtontherapie. Das ist eine Elektrotherapie mit hohen Frequenzen. Die Stromimpulse durchwärmen das Gewebe, fördern die Durchblutung, regen den Stoffwechsel an und können dadurch Schmerzen lindern. Leider werden die Kosten dafür nicht von der Krankenkasse übernommen. Wer sich das Gerät kauft, kann man es sich erst einmal mieten, um zu sehen, ob es eine Verbesserung der Beschwerden bringt. Anschließend erfolgte in gemütlicher Runde ein reger Erfahrungsaustausch. Wir bedankten uns sehr herzlich bei OA Dr. Hensel, dass er sich die Zeit für unseren Gesprächskreis genommen hat, für seine interessanten Ausführungen und wir hoffen, dass wir ihn im nächsten Jahr wieder bei uns begrüßen können.

Ein großer Dank geht an alle, die den Gesprächskreis mit ausgestaltet haben, vor allem an Frau Andrä für den leckeren Kuchen.

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